Es muss nur noch Hunger und Durst gestillt werden

Die Vorstellung, dass ein Mensch verhungern oder verdursten muss, löst in uns reflexartig folgenden Gedanken aus: „Dies muss unbedingt verhindert werden!“ Zu wenig Essen und Trinken geben bedeutet Vernachlässigung, Verwahrlosung und Pflichtverletzung.

Dies waren auch die Probleme, welche Pflegende vor der Erfindung der PEG-Sonde hatten – besonders in den Heimen. Die Pflegenden mussten hilflos mit ansehen wie ihre Heimbewohner „verhungerten“ und „verdursteten. Die Einführung der PEG war somit ein Segen, man musste nicht mehr tatenlos mit ansehen, wie ein Mensch an den Folgen der mangelnden Nahrungszufuhr verstarb. Essen und Trinken ist die einfachste und natürlichste Form menschlicher Zuwendung, durch die PEG wurde dieses Bedürfnis wieder ausreichend befriedigt. Für viele Menschen war, bzw. ist die PEG-Sonde eine gute und immer noch die beste Möglichkeit sich Nahrung zuführen zu lassen, wenn dies aufgrund verschiedener Ursachen nicht mehr möglich ist. Aber wie ist dies bei dementen Menschen? Leidet ein dementer Mensch im Sterbeprozess an „Hunger“ und „Durst“, wenn er nicht mehr 1800 Kalorien isst und 1500 ml trinkt (1310 ml laut DGE, wenn man ausreichend isst)? Oder ist es nicht eine natürliche Folge der Erkrankung, bei der es dann zwangsläufig dazu führt, dass der Erkrankte zu essen und zu trinken aufhört?

Demenz Nahrungsverweigerung

Bild aus dem Film: „Gramp. Ein Mann altert und stirbt.“

„There are two major merciful developments in the irreversible progression of Alzheimer Disease (AD). …. Second, the person with advanced AD loses the capacity to swallow and is free to die in the enveloping comfort of the naturally palliative endorphin system.(Post, 2000)”

In der letzten Lebensphase ändern sich die Prinzipien der Stoffwechselbilanz, das heißt konkret, es sind keine Speicher mehr aufzufüllen, es sind keine Gewichtsverluste zwanghaft zu verhindern. Jene Flüssigkeits-, bzw. Nährstoffmengen welche normalerweise, verabreicht werden, sind zu unterlassen, da sie nicht dem natürlichen, tatsächlichen Bedürfnis des Patienten entsprechen.

  • Hochbetagte Palliativpatienten sind mit dem „75kg-Normal Menschen“ nicht vergleichbar
  • Flüssigkeitsnormen für Jüngere haben für sie keine Gültigkeit
  • 500ml bis 1000ml Flüssigkeit in 24 Stunden erweisen sich häufig als vollständig ausreichend

Marina Kojer

Eine Studie hat gezeigt, dass der Verzicht auf eine künstliche Ernährung bei Menschen mit Demenz und das Zulassen des natürlichen Verlaufs mit dem Angebot von nur noch gewünschten und akzeptierten Mengen an Nahrung und Flüssigkeit nicht unbedingt einen Verlust der Lebensqualität nach sich ziehen muss. Bei den meisten Personen habe sich diese sogar eher verbessert (Cave: Trotzdem muss dies immer individuell bei jedem Menschen gesondert betrachtet werden).

Hunger und Durst kann in vielen Fällen bereits mit geringen Mengen an Flüssigkeit und Nahrung gestillt werden (Mc Cann, 1994). Voraussetzung ist selbstverständlich eine optimale Mundpflege. Die Studie von Mc Cann zeigte auf, dass ungeachtet einer nach üblichen Standards völlig unzureichenden oralen Zufuhr von Flüssigkeit bei allen Patienten durch Eischips und Mundpflege das Gefühl von Mundtrockenheit oder von Durst, wenn überhaupt vorhanden, vollständig beherrscht werden konnte.

Das Durstgefühl am Lebensende korreliert mit der Trockenheit der Mundschleimhäute, nicht mit der Menge zugeführter Flüssigkeit.

Bei der Reduzierung der Nahrung herrscht innerhalb der Ärzteschaft weitgehend Einigkeit, was allerdings die notwendige Menge der zugeführten Flüssigkeit im Sterbeprozess angeht, gibt es noch unterschiedliche Ansichten. Die Erfahrung mit PEG-Sonden in Hospizen (nicht speziell bei Mesnchen mit Demenz) hat gezeigt, dass diese, je näher es auf den Tod zugeht, für die Patienten eher problematisch werden. Die Schwerkranken haben nicht den Mut die Nahrung zu reduzieren und bekommen somit noch dieselbe Menge an Nährstoffen, die sie benötigen würden, bevor der Sterbeprozess begonnen hat. In der Sterbephase kommt es aber immer mehr zu Unverträglichkeiten, da die zugeführten Mengen nicht mehr vom Körper verarbeitet werden können. Die Folge sind Durchfälle, Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen.

Bei Demenzkranken ist das mangelnde Durstgefühl generell problematisch. Das verminderte Durstgefühl ist gefährlich, so lange der Betroffene therapiert werden soll. Wenn der Demente sich allerdings im letzten Stadium der Erkrankung befindet, so kann damit der Sterbeprozess sinnvoll unterstützt werden. Dehydration (Flüssigkeitsmangel) führt zur Ausschüttung von endogenen Opiaten im Gehirn und die Ketose durch fehlende Zufuhr von Nahrungsstoffen hat einen euphorisierenden, anästhesierenden Effekt. Beides geht in den späteren Phasen in einen hypernatriämischen Stupor (Bewußtseinsverlust) über. Durch die Dehydration wird also dem Menschen das Sterben auf natürliche Art und Weise erleichtert. Er geht in einen Dämmerzustand über, bei dem er nicht mehr viel, im Idealfall keine körperlichen Schmerzen mehr empfindet. Ob der sterbend Mensch mit Demenz nun wirklich noch Durst empfindet, kann z. B. dadurch ermittelt werden, dass man ihm zu trinken gibt. Wenn er unter Durst leidet wird er gierig versuchen die ihm angebotene Flüssigkeit zu trinken, selbst wenn er nicht mehr schlucken kann. Dies kann auch mit einem nassen Waschlappen geschehen, den man ihm zum Saugen in den Mund gibt. Sind diese Anzeichen erkennbar muss der Durst gelindert werden.

„Esseneingeben“ am Lebensende

Am Lebensende steht das aktuelle Bedürfnisse der Person mit Demenz bedingungslos im Mittelpunkt aller Bemühungen. Empfehlungen für eine gesunderhaltende Ernährung werden bedeutungslos. Ernährung am Lebensende verfolgt das Ziel sich radikal den Wünschen des Sterbenden hinzugeben. Das „Esseneingeben“, behutsam und angepasst an die „Geschwindigkeit“ des Betroffen, ist in den allermeisten Fällen das Mittel der Wahl. Das Wohlbefinden des Betroffenen ist der zentrale Parameter, nach dem sich die Pflegenden richten sollten. Der Sterbende bestimmt die Menge, die er essen oder trinken möchte. Bridges (Bridges et al., 2010) hat in einer Analyse mehrerer qualitativer Studien drei Grundbedürfnisse älterer Menschen in institutionellen Settings herausgearbeitet, die das Gefühl von „wertlos sein“ bei pflegebedürftigen Senioren vermeiden können:

  • „Connect with me“
  • „See who I am“
  • „Include me“

„Connect with me“

person im spiegel

© Tom Hussey, Dallas USA

Der sterbende Mensch, der mehr oder weniger bewusst Abschied nehmen muss von Geschichten, Dingen und Menschen und diese Verluste zwangsläufig bewältigen muss, bedarf der Hilfe zur Bewältigung. Die tägliche Hilfe beim Essen muss den Betroffenen in seiner aktuellen Situation abholen und eine Begegnung von Mensch zu Mensch ermöglichen. „Wie geht es dir heute?“, diese Frage steht im Vordergrund und nicht die Frage nach der Ess- und Trinkmenge. Es geht primär um eine pflegende, empathische, respektvolle Zuwendung verbunden mit einer Grundhaltung der Achtsamkeit, die eine fachkundige orale Gabe von Essen und Trinken begleitet. „Ernährungstherapie“ schafft Möglichkeiten sich täglich zu begegnen. In dieser Phase hat sie nicht mehr den primären Zweck Nährstoffe zuzuführen. Beziehung entsteht durch Kontinuität. Nur wenige und vertraute Personen, sollten beim Essen und Trinken helfen.
Im direkten Akt der „Essenseingabe“ drückt sich eine respektvolle Begegnung dadurch aus, dass institutionelle Zwänge (siehe auch meinen Artikel Kolb C, Hell W: „Hunger und Durst müssen grundsätzlich gestillt werden“: Ernährung am Lebensende – Grundlagen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK). Praxis PalliativeCare 2010(7):19–21), wie Essenzeiten und Personalmangel und der damit einhergehende Zeitmangel, diese Beziehung nicht stören und die Dauer der Hilfe bei der Nahrungsaufnahme vom sterbenden Menschen bestimmt wird.

„See who I am“

person im spiegel 2

© Tom Hussey, Dallas USA

Auch der verwirrte Mensch, der sich meist nur noch nonverbal mitteilen kann, ist immer noch ein soziales Wesen und die Persönlichkeit, die sich in seiner Biografie wiederspiegelt. Der ehemalige Lehrer fordert einen anderen persönlichen Umgang wie die Landwirtin. Beide Menschen erfordern unterschiedliche Zugänge und „Sprachen“. Eine zentrale Frage bei den Mahlzeiten ist: Was will der sterbende Mensch mit seinem Verhalten bei der Nahrungsaufnahme oder -ablehnung gerade mitteilen? Je mehr der Sterbende auf die nonverbale Kommunikation als einzige Sprache, die er noch beherrscht, angewiesen ist, desto mehr muss die betreuende Person darauf achten, „mit dem Herzen zu horchen“, um seine Sprache zu verstehen. Mit dem Herzen zu horchen und die Persönlichkeit des Sterbenden wahrzunehmen, so pathetisch dies klingen mag, bedarf einer höchstprofessionellen Grundhaltung. Fokussiert auf den Akt des „Essenseingeben“ bedeutet dies, dass die helfende Person sich Herrn Meier oder Frau Schmidt zuwendet, nur für ihn oder sie da ist und ihr freundlich gesinnt begegnet.

„Include me“
Wenn wir die Persönlichkeit des sterbenden Menschen respektieren, bedeutet dies: Wir akzeptieren ihn mit all seinen Schwächen und Stärken, die ihn im Laufe seines langen Lebens zu einer Persönlichkeit gemacht haben. Der Sterbende ist kein Objekt der Pflege, der die „Expertise“ der Behandelnden über sich ergehen lassen muss. Nicht die betreuende Person ist der Experte für Wohlbefinden im Rahmen der Ernährung sondern der sterbende Mensch selbst. Ärzte und Pflegekräfte beraten und unterstützen (auch die Angehörigen). Jegliche pflegerische und/oder ärztliche Maßnahme bedarf somit der verbalen oder nonverbalen Zustimmung des sterbenden Menschen. „Include me“ bedeutet, dass der (hoch-)betagte sterbende Mensch sein darf, der er ist, mit all seinen Charakterzügen und seiner einmaligen Lebensgeschichte. Nur wenn dies vermittelt wird, können von dem Sterbenden als Zwang empfundene Maßnahme vermieden werden.
Im Sterbeprozess ist künstliche Ernährung generell nicht indiziert, eine künstliche Flüssigkeitszufuhr ist nur in Ausnahmefällen erforderlich.

Es ist bedrückend zu beobachten, was wir für die Sterbenden tun, ohne dass sie es brauchen, und wie wenig wir das tun, was sie brauchen.

Literaturliste und weiterführende Literatur

29 Kommentare

  1. Ich danke Ihnen vom ganzen Herzen für diesen einfühlsamen, wissenschaftlich gegründeten Artikel! Jetzt habe ich endlich verstanden, was min meinem Vater gerade vor sich geht, und ich habe die Kraft, seinen Wunsch nach Nicht-Essen und Nich-Trinke zu respektieren und zu verstehen. Das Pflegepersonal vermochte es mir nicht zu erklären.

  2. Vielen Dank!

  3. Das ist wirklich gut erklärt. Jetzt verstehe ich meine Mutter. Der Zwang sie mit Essen und Trinken versorgen zu müssen, steht jetzt nicht mehr an erster Stelle. Ich akzeptiere nun ihre Entscheidung. Ich hoffe auf einen schnellen und würdigen Abschied.

  4. Nur zum Teil würde ich die Meinung teilen: Empfehlungen für eine gesunderhaltende Ernährung werden bedeutungslos. Ernährung am Lebensende verfolgt das Ziel sich radikal den Wünschen des Sterbenden hinzugeben. Es fällt ja nicht leicht, den zunehmenden Menschen die richtige Pflege zu leisten. Das kommt aus der Erfahrung, denn unsere Nachbarin leidet an Demenz und braucht also ambulante Pflege wegen der akuten Krankheit.

  5. @Helga vom 23.04.2019-13:55 –

    Liebe Helga,
    im mittelbaren bzw. unmittelbaren Kontakt mit einer demenziell erkrankten Person zu stehen ist gewiss alles andere als leicht. Auch tröstende Phrasen oder Hadern mit dem Erleben / dem „Schicksal“ sind ebenso wenig hilfreich wie eine verkniffene „Augen -zu -und -durch“ – Haltung.
    Dennoch – oder gerade deshalb – sollten wir uns stets klar sein darüber, dass die Würde eines (jeden) Menschen unantastbar ist, ebenso sein Recht auf Selbstbestimmung. Diesem Grundsatz – und insbesondere im Krankheitsgeschehen – haben wir alle uns zu beugen und sind wir verpflichtet. Bis zuletzt. Indiskutabel und radikal kompromisslos.
    Um Angehörigen dabei bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen, sind aus- und weitergebildete Pflegefachpersonen die Ansprechpartner schlechthin, ob nun im ambulanten oder teil-/vollstationären Versorgungssystem.
    Folgerichtig ist demnach eine gesunderhaltende Ernährung (und Lebensweise) im Krankheitsverlauf völlig irrelevant und geradezu absurd, da die Erkrankung keinerlei Option der „Gesunderhaltung“ zulässt.
    Allein der Begriff der „Gesunderhaltung“ gaukelt uns Handlungsfähigkeit über die Mahlzeitenzubereitung vor und beruhigt unser „Gewissen“, etwas – wenigstens ein kleines Etwas dazu beigetragen zu haben, der Krankheit die Stirn zu bieten und uns ihr entgegen zu stellen.
    Es ist für mich nach wie vor entsetzlich und zutiefst abschreckend, zu erleben/zu lesen (wie hier)/zu sehen/davon zu hören, dass Laien wie Angehörige, Nachbarn und gute Freunde einer demenziell erkrankten Person noch immer nicht fachlich so begleitet werden, dass tatsächlich ein derartiger Blödsinn in den Köpfen und Herzen kursiert, wie Helgas Worten zu entnehmen ist.

    Der Vorwurf richtet sich nicht an Dich, liebe Helga, denn Du weißt es nicht besser, weil Du nicht aufgeklärt oder informiert oder fachlich begleitet eine mündige Entscheidungsfindung treffen konntest.

    Nein – mein Vorwurf richtet sich nach allen Berufsjahrzehnten wie immer und unvermindert an die PFLEGEFACHPERSONEN und deren Unfähigkeit – wie vor Jahr und Tag – betroffene Angehörige und Bezugspersonen des sozialen Netzes des erkrankten Menschen aufzuklären und ihrer gesetzlich vorgeschriebenen BERATUNGSPFLICHT nachzukommen.
    Die pflegenden Angehörigen, die mit dem Erkrankten leben, über Demenzverläufe und Krankheitszeichen aufzuklären und zu Wegen des Miteinander und der Kommunikationsmöglichkeiten zu beraten und zu schulen.

    Liebe Helga, ich arbeite seit 1985 in der gerontopsychiatrischen vollstationären Pflege, dabei nahezu ausschließlich mit den unterschiedlichen Formen demenziell verändernder Erkrankungen und intensiver Begleitung der Angehörigen und Bezugspersonen. Hinzu kommt die private Begleitung und Pflegeübernahme von Angehörigen mit demenziell verändernden Erkrankungen, die mir sehr wohl bewusst werden ließen, dass man sich als Betroffene Angehörige nur zu gerne an jeden Strohhalm klammert.
    Aber es ist letztlich wichtiger und dringend erforderlich, dass wir als die „Realitäter“ begreifen und einsehen müssen, dass der deutlich wahrnehmbar geäußerte Willen eines Menschen seine ureigene Realität ist und bleiben darf.

    Hunger und Durst, die geäußert sind wollen und sollen unverzüglich befriedigt werden. Ablehnung von Nahrungs- und Flüssigkeitsangeboten ist Folge zu leisten, Angebote sind zu wiederholen.
    Eine Zuwiderhandlung in beiden Fällen ist eine Gewalttat.

    Da ich seit mehr als zehn Jahren die Möglichkeit habe, die Priorität von Informationsweitergabe und die Bedeutung von Beratung und Schulung betroffener Angehöriger und Bezugspersonen im Umfeld von Erkrankten an meine Schüler und Schülerinnen in der Aus – und Weiterbildung weiterzugeben, bin ich optimistisch:
    jede Pflegefachperson, die Kenntnis von den 8 Punkten der Pflege-Charta in ihr berufliches Handeln integriert, ist eine Fußlänge den anderen auf dem Weg zur Professionalität voraus. – Ich bleibe hartnäckig.
    Die Prämisse ist:
    Wenn Du einem Menschen nicht vorschreiben darfst und sollst, wie er sein Leben gestaltet, dann schreibe ihm auch nicht vor, wie er sterben darf und soll.

    Liebe Helga, ich wünsche mir sehr, dass in Deinem Falle die Des – und Fehlinformation seitens der Pflegepersonen des ambulanten Pflegeanbieters ausschließlich auf sprachliche Barrieren zurück zu führen ist und nicht auf fachliche Defizite!
    Obwohl …
    Ersteres ist eigentlich schon nahezu frevelhaft und fürchterlich genug…

  6. Gut sowas zu lesen, da meine Mutter gerade in dieser Situation ist, wo sie Essen und Trinken klar ableht. Ich wollte sie immer zum Essen animieren, obwohl ich sah, das ihr jeder Bissen schon zu viel war. Mir ist schon klar, das es ihr Wunsch ist zu sterben – hat sie auch mehrmals geäussert – aber als Sohn fällt es schwer das anzunehmen.
    Danke für die aufklärenden Worte.

  7. Hallo, seit gestern weiß ich leider auch dass meine Mutter (dement) essen und trinken ablehnt, ich bin im Urlaub und versuche bis Samstag bei ihr zu sein. Es tut einfach nur weh und ist schwer zu ertragen, danke für die aufklärenden Worte, Christiana

  8. @Susanne Reese

    Herzlichen Dank für deine Arbeit und deine Leidenschaft und deinen Kampf für diese wichtige Angelegenheit!

    Ich bin Logopädin und war zuvor Krankenschwester.
    Leider mache ich auch in meinem Traumberuf Logopädin leidige Erfahrungen mit dem Thema Selbstbestimmung im Allgemeinen und insbesondere im Bezug auf das Thema Ernährung. In meinem Fall werde ich ja häufig mit Schluckstörungen konfrontiert…….. häufig hat der Patient im Heim bereits eine PEG-Sonde. Obwohl es nur wenig Aufwand wäre, wird die Sonde beim Bewohner lieber weiter bedient, auch wenn das Schlucken wieder möglich ist……..es geht halt schneller einen Beutel anzuhängen, als 20 Minuten bei einem Mensch begleitend zu sitzen, der sehr gerne oral essen würde.
    Für mich sind diese Zustände entwurdigend. Und ich sehe das häufig!

    Beim Pflegepersonal in der Klinik, in der ich im Bereich Geriatrie gearbeitet habe gab es folgenden Spruch:
    PEG und weg! … Bedeutet Tod, nachdem noch im Sterbeprozess eine Sonde gelegt wurde……
    Das ist Realität. Angehörige ohne Patientenverfügung haben quasi keine Chance dagegen etwas zu unternehmen. Der Arzt entscheidet.
    Wünsche des Betroffenen selber wurden ignoriert- der Patient hätte schließlich eine Depression und könne nicht mehr zu seinem Wohl entscheiden.
    Für mich ist das eine Gewalttat. Es gab keine Ethikkommission in der Klinik oder dergleichen.

    Ich empfehle, dass jeder Politiker eine Woche pro Jahr in einer Klinik oder einem Pflegeheim verbringt- wie ein Kassenpatient bzw. Bewohner.
    Denke dann würde sich was ändern. Nicht nur finanziell. Auch menschlich.

  9. Meine Oma lebt seit lange mit Demenz. Wenn wir erst eine häusliche Krankenpflege für sie eingestellt haben, hat die Krankenpflegerin uns über diese drei Grundbedürfnisse älterer Menschen erzählt. ‚Include Me‘ fand ich am schwierigsten zu verstehen. Ich glaube, bei Demenz soll die Angehörigen mehr lernen, um die Lieben zu unterstützen.

  10. Vielen Dank für den sehr hilfreichen Artikel. Ich werde mich gegenüber meiner Mutter, die sich im beschriebenen Stetbeprozess befindet, sensibler verhalten und ihren Willen akzeptieren. Das es der Sterbeprozess ist, wurde mir final erst durch diesen Artikel klar. Ich hötte mir gewünscht, dass seitens der verantwortlichen Pflegekräfte das Gespräch stattgefunden hätte.
    Vielen Dank.

  11. Danke! Meine Mutter befindet sich gerade am Ende dieses Prozesses. Wir haben wundervolle Pflegekräfte und einen phantastischen Arzt. Ohne diese wären wir verloren, denn der Staat / das Gesetz lässt uns einfach alleine. 🙁

    @Ivonne
    Zwei Wochen Praktikum auf einer Demenz-Pflegestation müsste Pflicht für alle Entscheidungsträger und die am Prozess der Gesetzfindung beteiligten Personen sein. Am grünen Tisch lässt sich viel einfacher entscheiden, aber in meinen Augen an der Realität und den Bedürfnissen der Betroffenen weit vorbei!
    Die Medizin hat so eine rasante Entwicklung erlebt, und ich bin auch für Vieles sehr dankbar, aber die Etik hat den Anschluss verloren! Eltern sollen über das Geschlecht ihres ungeborenen Kindes bestimmen können und einem Erwachsenen spricht man die Entscheidung über sein eigenes Leben und Sterben ab?! Was sind wir für eine „zivilisierte “ Gesellschaft???

    Danke an alle die bereit sind hier zu helfen!!! <3

  12. Meine Oma wurde in ihren letzten Stunden durch eine ambulante Pflege betreut. Ich habe mir damals große Sorgen gemacht, weil sie nichts mehr gegessen und kaum getrunken hat. Dank diesem Artikel weiß ich aber, dass Dehydration zu einem euphorisierten, anästhesierenden Zustand führt.

  13. Mein Vater hat vor 3 Jahren im Alter von 93 Jahren selbständig entschieden in ein Altenheim umzuziehen. Eine Entscheidung, die er nach eigenen wiederholten Bekundungen nie bereut hat. Aktuell sitze ich an seinem Sterbebett und danke sehr für diesen Artikel, der mir hilft zu verstehen und zu verhindern Schuldgefühle zu entwickeln, weil man „nicht genug getan hat“.
    Darüber hinaus ist das Personal in dieser Einrichtung ausgezeichnet geschult und sowohl mir als auch meinem Vater eine tolle Unterstützung auf dem Weg aus dem Leben.
    Schade, daß nur die schlechten Beispiele immer die Schlagzeilen bekommen

  14. Interessant, dass die Nahrung im Sterbeprozess nicht mehr gut verarbeitet werden kann. Als mein Vater verstorben ist, hatte er auch vorher immer weniger Hunger und Durst. Wir haben ihn gelassen, er sagte, dass er bald gehen wird. Es war schön, dass er noch so klar im Kopf war. Seine Bestattung war letzte Woche. Ich bin froh, dass er nicht künstlich am Leben gehalten wurde und sich alle verabschieden konnten.

  15. Wer selbst schon auf der Schwelle gestanden hat kann es besser nachvollziehen.
    Man hat weder die Kraft, noch das Bedürfnis zu essen und zu trinken.
    Wichtig ist das befeuchten der Mundhöhle, denn ein trockener Mund und eine trockene Zunge sind sehr unangenehm.
    Eine Quälerei ist die morgendliche Grundpflege. Man ist dankbar für jede Pflegekraft, die
    behutsam nur das nötigste durchführt.
    Gebt den Sterbenden ausreichende Schmerzmittel, ggf. Beruhigungsmittel. Niemand sollte unter Qualen und Todesangst gehen müssen.
    Lasst ihnen genug Ruhe und die Möglichkeit zu schlafen, auch tagsüber.Stört nicht durch standardmäßiges richten des Stecklakens oder andere sinnlose Tätigkeiten.
    Dreißig Jahre lang habe ich als Krankenschwester gearbeitet, bis ich selbst todkrank wurde.
    Ich habe überlebt und bin jetzt in Rente.
    Ich wünsche allen Angehörigen und Pflegenden viel Kraft und hoffe auf Verständnis für die zu Pflegenden, denn wir alle müssen den Sterbeprozess durchlaufen..
    Es ist ein natürlichenr Vorgang, genau wie unsere Geburt es war.

  16. Meine Mutter (84) ist ebenfalls dement. Sie isst nur noch ganz leichte Kost wie Pudding und lehnt feste Nahrung gänzlich ab. Sie trinkt auch wenig. Ich habe nun die Artikel gelesen und begriffen, wie schlimm es für den kranken Menschen ist, wenn man ihn ständig zum Essen und Trinken auffotdert. Jedoch. meine Mutter möchte noch nicht von dieser Welt und das macht es mir schwer, ihr ablehnendes Verhalten gegenüber Essen und Trinken richtig einzustufen. Vielleicht ist es auch nur eine „Vorstufe“? Ich werde sie dennoch nicht mehr mit meinen Überredungskünsten zum Essen und Trinken quälen. Vielen Dank für die vielen guten Beiträge.

  17. Bei meiner Mutter wurde Ende Juni diesen Jahres „anfängliche Demenz“ festgestellt. Im Rahmen eines Sturzes lag sie 2 Tage allein im Keller. Erst dachte ich, dass ihre Verschlechterung ihres allgemeinen Gesundheitszustandes an diesem Trauma lag. Sie war insgesamt 3 Wochen im Krankenhaus, kam dann wieder nach Hause. Zu Hause hatte sie sich – wie meine Schwester und ich uns erhofft hatten – leider nur die ersten Tage erholt. Ursprünglich hatte sie eine Kurzzeitpflege im Anschluss an das Krankenhaus abgelehnt. Da ich immer noch glaubte, dass sie sich im Rahmen der Kurzzeitpflege erholen und wieder fitter werden würde, habe ich ihr einen Aufenthalt „schmackhaft“ gemacht. Während der Tage zu Hause und während ihres 10-tägigen Aufenthaltes in der Kurzzeitpflege hatte sie angefangen, Essen und trinken zu verweigern. Sie behielt alles im Mund und spuckte dann alles wieder aus. selbst wenn sie dann den Inhalt ihres Mundes herunterschluckte, verzog sie schmerzverzerrt, teils angewidert das Gesicht. Innerhalb kurzer Zeit hatte sie weitere 3 kg abgenommen und wog nur noch 44 kg. Das Pflegeheim zog dann ihren Hausarzt hinzu, der sie dann (aufgrund von vermuteter Schluckbeschwerden) in ein Krankenhaus einwies.
    Seit 5 Tagen liegt sie im Krankenhaus, das mich 2 Tage nachdem sie eingewiesen wurde, anrief und mir mitteilte, dass meine Mutter das Krankenhaus wohl lebend nicht mehr verlassen wird. Das war für mich ein großer Schock, zumal ich bis dahin davon ausging, dass sie aufgrund eines organischen Hintergrundes Schluckbeschwerden hat (so die Vermutung des Pflegeheims). Bei meiner Mutter wurde eine Magenschleimhautentzündung festgestellt, so dass die Vermutung für mich nachvollziehbar war.

    Ich habe im Krankenhaus alles „verrückt“ gemacht, ob dort nicht für meine Mutter etwas getan werden kann. Es wurde mir der Eindruck vermittelt, es lohne sich nicht…… Erst, als ich in meiner großen Verzweiflung den Hausarzt meiner Mutter anrief, holte er mich in dieser Situation ab. Er erklärte mir, dass meine Mutter dem nichts mehr hinzuzufügen hat und dass es Zeit ist, sich von ihr zu „verabschieden“. Auch das waren harte Worte für mich. Er sagte mir, dass meine Mutter pflegebedürftig ist und sprach in diesem Zusammenhang von Lebensqualität.

    Selbst nach dem Durchlesen Ihrer Artikel und der Kommentare, bin ich mir nicht sicher, ob alles bei meiner Mutter zutrifft. Ich schwanke zwischen dem Gedanken, dass sie selbst gehen möchte, da sie schon so viele Umstände in ihrem Leben gemeistert hat und stets zuversichtlich war. Sie hat sich immer aus Situationen – trotz vorliegen ihrer Demenz und Depressionen – selbst zugesprochen und immer gesagt, dass man sich nicht „unterkriegen lassen darf“. Der andere Gedanke ist, dass sie selbst vor ein paar Tagen zu mir gesagt hat, „es ist so traurig“. Auf meine Frage hin, was so traurig wäre, sagte sie mir, „dass ich hier so liege“. Das tat mir in der Seele weh.

    Wie gesagt, ich bin unsicher, ob meine Mutter sich im „Endstadium“ befindet. Der Arzt sagte mir, dass es sein kann, dass es meiner Mutter kurz besser geht, „wie ein neuer Frühling“. Es dann aber sein kann, dass sie sich verabschiedet.

    Morgen werde ich meine Mutter im Krankenhaus (meine Schwester und ich wechseln uns ab) gehen und versuchen, mit anderen Gedanken und Gefühlen bei ihr zu sein. Mir fehlen leider die Worte.

    Die Kommentare habe mir auf jeden Fall gezeigt, dass der betroffene Mensch immer noch eine Persönlichkeit ist, die respektiert werden möchte und das es wichtig ist, die letzte Phase mit Liebe und Respekt zu begleiten. Ich hoffe, ich habe die Kraft.

    Vielen Dank für die Zeilen!

  18. Sehr geehrte Damen und Herren,

    dieser Artikel hat mich in meiner Überzeugung für aktive Sterbehilfe noch weiter bestätigt.

  19. Mein Mann hat mich gebeten über das Thema ERNÄHRUNG AM LEBENSENDE etwas mehr Informationen zu sammeln. Ich habe nun diesen Blogbeitrag gefunden und finde ihn super! Ich finde es immer klasse mich über neue Dinge zu informieren und mich weiterzubilden.

  20. Ich fragte mich ob man meine Sterbende Mutter richtig Behandelt denn seit drei Tagen isst sie nichts mehr die Schwester sagte man hat alles eingestellt auch die Medikamente sie liegt da und hat die Augen zu ab und zu macht sie die auf meine Hand drückt sie auch aber sie ist sonst Abwesend.
    Nach diesem Bericht verstehe ich das auch auch wenn es schwer fällt da ich mich Frage ob sie an Schmerzen leidet ?
    Da sie sich ja nicht mehr Mitteilen kann.
    Ich weiß nur das ich nicht so Enden werde da ich vorher selbst ein Schlussstrich ziehen werde.
    Ich danke euch für die Info !
    Gruß Thorsten

  21. Hallo danke für die guten Zeilen.
    Meine Mutter ist 85 Jahre alt und hatte vor 2,5 Jahren einen schweren Schlaganfall und ist
    Körperlich beeinträchtigt. Sie lebt in einem Heim
    Und ich tgl hin. Kurz vor dem Schlaganfall
    Ist mein Mann verstorben den ich 3,5 Jahrw gepflegt habe. Meine Mutter sagt tgl das sue sterben möchte uns isst kaum etwas. Ich bin verzweifelt weil ich nicht
    Nehr weiss was uch tun soll.
    Ihr Bericht hat mich nachdenkluch gemacht ib Mutter im Sterbeprozess ist??? Danke

  22. Danke für diesen Artikel über die Ernährung am Lebensende. Ein Freund von mir musste seinen sehr kranken Vater zuletzt auch in Palliativbetreuung geben. Es ist richtig, dass die Frage „Wie geht es dir heute?“ im Vordergrund stehen sollte.

  23. Ich bin ziemlich fertig und so hilflos, meiner Schwiegermutter fast tatenlos beim Sterben zusehen zu müssen.
    Sie ist fast 98 Jahre alt, und leicht dement. Seit einem Sturz (der glücklicherweise „nur“ eine Prellung zur Folge hatte), baute sie von Tag zu Tag ab. Anfangs ist sie noch mit Hilfe ihres Stockes innerhalb der Wohnung zurecht gekommen. Nach gut zweieinhalb Wochen kam dann eine Gehbank zum Einsatz, womit es weitere zweieinhalb Wochen so einigermaßen ging. Seit Anfang November ist sie bettlägerig, wobei es noch möglich war, sie mit Unterstützung zum Toilettengang (Toilettenstuhl) zu animieren. Körperpflege wird seit November vom ambulanten Pflegedienst durchgeführt. Seit zweieinhalb Wochen haben wir nun endlich ein Pflegebett (bis dahin schlief sie auf einer Liege), was uns Einiges erleichtert. Seit zwei Wochen verweigert sie nun die Nahrungsaufnahme bzw. hat nur „Mikromenge“ zu sich genommen. Nun ist es auch so weit, dass sie auch nicht mehr trinken will. Eine Schmerzmittelgabe (Tropfen) ist somit auch nur noch sehr erschwert möglich.
    Sie hat seit September einen Dekubitus an der rechten Ferse (Knochen und Achillessehne liegen inzwischen frei) welcher seit dem 2.12.20 von einer Wundschwester versorgt wird. Hinzugekommen ist inzwischen ein weiterer Dekubitus im Gesäßbereich (Steiß), welcher auch rasch fortschreitet. Heute haben wir einen weiteren Dekubitus (Anfangsstadium) an der rechten Knieinnenseite entdeckt. Eine wirklich perfekte Lagerung ist bei ihr leider nicht möglich (sie schläft seit ihrer Hüftgelenks-OP vor 20 Jahren und Atemwegserkrankung (COPD) nur auf dem Rücken und lässt auch keine andere Lagerung zu.
    Inzwischen ist sie schätzungsweise auf ca. 40-45 Kg abgemagert und ist nur noch am Stöhnen und Jammern vor Schmerzen.
    Morgen werde ich den Hausarzt bitten, dass wir eine Palliativversorgung auf den Weg bringen.
    Ich hoffe und wünsche, dass die Mama bald von ihrem Leiden erlöst wird.
    Dieser Artikel hat mir sehr geholfen, zu verstehen, dass man nicht allein mit dieser Sorge ist und wie man mit dieser Situation umgehen soll.
    Herzlichen Dank dafür.

  24. Meine Geschwister und ich sind dankbar für diesen wertvollen Artikel, der uns in dieser schweren Zeit gut unterstützt. Nun verstehen wir Vieles besser, können adäquater handeln und die Situation etwas besser aushalten. Denn wenn das medizinische geklärt ist, kann man sich vollends auf den Menschen selbst einlassen. Sterbebegleitung ist die Königsklasse tiefster menschlicher Beziehung. So schwer alles ist, es ist die intensivste, schönste Nähe, die man zu einem geliebten Menschen haben kann.
    Herzlichen Dank nochmal!

  25. wir haben dasselbe problem mit dem essen und trinken bei meinem vater.bisher haben wir immer versucht ihn zu ermutigen,auch auf anraten von seinem hausarzt,zu essen.gut das ich den artikel gefunden habe und ihm so wenigstens noch helfen kann ohne es ihm unwissentlich noch schwerer zu machen.

  26. Vielen Dank für diesen Beitrag zur Ernährung von Alten. Es stimmt, dass dabei die Mundpflege sehr wichtig ist und immer der künstlichen Ernährung vorzuziehen ist. Bei meinem Opa kümmert sich die 24 Stunden Pflege darum, dass er genug isst.

  27. Meine Mutter ißt auch kaum was und liegt seit einer Woche auf Intensivstation. Mal ist sie voll da und redet nur über Essen, ich soll ihr endlich mal wieder Wurst mitbringen und Pellkartoffeln.
    Wenn ich die Ärzte, Schwester fragen heisst es, mit großer Geduld isst meine Mutter ein Joghurt auf.
    Hat Mutti nun wirklich Hunger oder phantasiert sie ?
    Der Artikel hier ist aber sehr gut, ich verstehe jetzt Einiges viel besser.
    Aber woher weiß ich, ob sie genug zu Essen bekommt ?

  28. Meine Mutter hat diese letzte Wegstrecke geschafft. Sie ist im September 2022 gestorben. Drei Wochen hat sie nichts gegessen und getrunken. Das Pflegepersonal und mein Hausarzt sind dabei sehr hilfreich gewesen. Der Hausarzt hatte mich darüber aufgeklärt, was im Körper passiert und mich unterstützt. Für mich war sehr schwer zu unterscheiden, ob sie nicht mehr essen und trinken wollte oder ob sie es durch die Demenz nicht mehr konnte. Sie hat jedoch ganz klar abgelehnt, Dieses loslassen ist eine sehr schwere Zeit und ich schreibe das, weil ich Mut machen möchte diesen Weg gemeinsam zu gehen. Wir haben ihr die Lieblingsmusik vorgespielt, aus unserem Leben erzählt und alle sind noch einmal dagewesen. Nutzt die Zeit um Danke zu sagen und wie lieb ihr sie habt. Es ist nicht einfach die Entscheidung für eine palliative Versorgung zu tragen. Auch nach dem Tod kommen Zweifel, ob man es richtig gemacht hat. Dieser Artikel hat mir diese letzten Zweifel genommen. Es ist eine große Erleichterung für mich. Danke!!! Ich wünsche hiermit allen Mut, Liebe und Kraft für diese letzte wichtige Wegstrecke.

  29. Meinem Vater (82), der an einer beginnenden Demenz litt und auch schon wenig gegessen und getrunken hat, wurde in Folge einer Corona-Infektion eine PEG-Sonde gelegt, da er eine Schluckstörung entwickelt hat. Zu Beginn im KH hat er noch löffelweise Joghurt bekommen, im Verlauf von 3 Wochen KH-Aufenthalt und mit Legen der PEG wurde die orale Ernährung aber komplett eingestellt. Weitere 3 Wochen KZP folgten und jetzt liegt er als kompletter Pflegefall, unfähig seinen eigenen Speichel zu schlucken zu Hause. Lt. Patientenverfügung hätte er die künstliche Ernährung abgelehnt. Wir haben zugestimmt, in der Annahme, dass sie nur vorübergehend sein würde und der Arzt hat sich die Zustimmungserklärung von meinem Vater mit krakeliger Schrift unterschreiben lassen. Was kann man jetzt tun, wie kommen wir raus aus einer Situation, die wir uns unser Vater so nie wollten. Wie können wir jetzt noch ein würdevolles Sterben ermöglichen? Ich kann doch jetzt nicht mehr von heute auf morgen die Nahrung weg lassen? Die Informationen, die man im Krankenhaus bekommen hat waren gleich Null…

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