Das Dilemma zwischen Fürsorge und Selbstbestimmung in den Krankheitsphasen
Wenn ein demenziell erkrankter Mensch immer weniger isst und trinkt, an Gewicht verliert* und regelrecht das Essen verweigert müssen die Ursachen für das ablehnende Essverhalten** ergründet werden. Wenn man die Ursachen für das Ernährungsproblem herausfinden möchte muß man zuerst folgende Frage beantworten:
Kann der Betroffene nicht essen oder will er nicht essen? Was sind die Ursachen für Ernährungsprobleme
Dies klingt einfach, ist es aber nicht. Je weniger man mit der dementen Person noch auf der verbalen Ebene kommunizieren kann, um so genauer muss man auf seine nonverbalen Signale achten und einfühlsam sein Problem zu bestimmen versuchen.
Während in der ersten Phase der Demenz häufig Probleme beim Einkaufen und der Lebensmittelauswahl im Vordergrund stehen, werden mit nachlassender Fähigkeit zur Kommunikation die Ernährungsprobleme immer komplexer und auch die Beziehungsqualität beim Esseneingeben immer wichtiger.
* Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle des Körpergewichtes. Ein Gewichtsverlust mehr wie 5% in 3 Monaten oder mehr wie 10% in 6 Monaten ist grundsätzlich nicht „normal“, egal wie alt der Betroffene ist. Weitere Informationen
** Der Begriff Nahrungsverweigerung impliziert eine Absicht des Betroffenen die nicht immer gegeben ist, deswegen wird weitgehend auf diesen Begriff verzichtet.